Geschafft! Wir danken allen Teilnehmenden fürs Mitmachen und freuen uns bald Ergebnisse mit euch teilen zu dürfen!
Wir brauchen DICH!
14 Tage Mobilitätsdatenerhebung via App
Schick uns zur Anmeldung eine Mail an die
MOVINGLAB@DLR.DE
(Betreff: freemove)
Nimm' dir fünf Minuten Zeit zum Lesen, genug Zeit zum Überlegen, denn wir wollen, dass du eine bewusste Entscheidung triffst!
Die Verkehrswende benötigt Daten, damit wichtige Veränderungen nicht aus dem Bauch heraus gestaltet, sondern gezielt geplant und öffentliche Räume so umverteilt werden, wie wir alle es brauchen. Stressfreie U-Bahn-Taktung nach Dahlem, eine geschützte Radspur auf dem Weg nach Mitte, eine Mobilitätsstation vor der TU am Ernst-Reuter-Platz - deine Daten können einen Schritt in die richtige Richtung vorgeben!
Wir brauchen deine Hilfe, um Wertvolles über die Art und Weise wie Berliner:innen sich fortbewegen zu lernen!
Ablauf
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Tracking-Zeitraum:
31.10.2022 - 13.11.2022 -
Wer kann teilnehmen?
Studierende aller Berliner Hochschulen -
Anmeldung:
E-Mail mit Betreff “freemove” an movinglab@dlr.de -
Weitere Informationen findet ihr unter:
https://movinglab.dlr.de/
Zur Erhebung
Standortdaten entstehen an vielen Stellen und werden über Smartphones mit Default-Einstellungen unterschiedlicher Apps und gut versteckten Nutzungs-Policies abgeschöpft, um für Optimierung von Marketing-Strategien genutzt und weiterverkauft zu werden. Das Motto der Unternehmen lautet: Gib uns Daten für kostenlose Funktionen, die so tief in unser Alltagsverhalten eingesickert sind, dass sie dir unentbehrlich scheinen!
Seltener kommen Standortdaten dem Gemeinwesen zugute und werden der Wissenschaft bereitgestellt, die aus ihnen wertvolle Erkenntnisse zur Beratung öffentlicher Akteur:innen und praxisnaher Forschung ziehen kann. Der Bedarf an aktuellen, hochauflösenden Datensätzen ist riesig, und wir wollen gemeinsam mit dir einen kreieren.
Darum bitten wir dich um eine Spende. Jede:r einzelne Teilnehmende zählt!
Wer sind wir überhaupt?
Wir sind ein Forscher:innenteam aus unterschiedlichen Fachbereichen von vier Berliner Universitäten: HTW, FU, TU und UdK. Data Science, Datensicherheit, Human-Computer Interaction und Digitale Souveränität arbeiten transdisziplinär unter Mithilfe des CityLABs der Technologiestiftung Berlin und dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt) an Mobilitätsdaten. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Was genau wollen wir von dir?
Mit der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelten App Moving Lab, erhältlich für iOS und Android, sollen vom 31.10. bis zum 13.11.2022 zwei Wochen lang zurückgelegte Wege via GPS-Tracking mitgeschnitten werden.
So einfach funktioniert’s: rausgehen, Tracking an, ankommen, Tracking aus!
Wir wollen wissen, wie mobil du bist, welche Verkehrsmittel du am häufigsten nutzt oder welche du auf Wegen kombinierst, wie lang deine Wege sind.
Was machen wir mit deinen Daten?
Nach der Erhebung werden deine Daten in einen anonymisierten Datensatz kombiniert und analysiert. Dabei entscheidest Du am Anfang der Erhebung, inwieweit wir deine Daten benutzen dürfen. Unser Projekt will Mobilität ergründen, aber auch Unternehmen zeigen, wie Datenerhebung besser gemacht werden kann!
Wenn du Fragen hierzu hast, zögere nicht, dich zu melden. Wir versuchen, dir so schnell wie möglich eine Rückmeldung zu geben.
Daten zur nachhaltigen Mobilitätswende? Warum eigentlich? Was bringt das?
Verschiedenste Unternehmen sammeln große Mengen an Bewegungsdaten - in der Telekommunikation, durch Social Media, Routing-Apps, WiFi Access Points. Diese werden allerdings meist zur internen Verbesserung der jeweiligen Dienste oder für die Finanzierung durch personalisierte Werbung genutzt und sowohl aus rechtlichen als auch kommerziellen Gründen nicht geteilt. Unser Versuch die Situation für die Mobilitätsforschung zu verbessern ist zunächst eine eigene Erhebung eines GPS-Datensatzes.
Neben dem, was wir durch die Erhebung über das Verkehrsverhalten von Studierenden und jungen, urbanen Milieus erfahren, lassen sich solche Daten vielfältig nutzen. Hochauflösende Datensätze sind die Grundlage für Forschung an verschiedensten Innovationen im Verkehrsbereich, die potenziell positiven gesellschaftlichen Einfluss auf die Mobilität in unseren Städten haben: KI kann mit diesen Daten trainiert werden um Apps zu entwickeln, die nachhaltige Fortbewegungsmittel für bestimmte Routen vorschlagen. Sharing-Dienste können bedarfsangepasst Flotten über Standorte verteilen, an denen sie wirklich gebraucht werden. Städte- und Verkehrsforscher:innen können Verkehrsflüsse modellieren und simulieren (z.B. von geplanten Vorhaben wie Sperrungen, Spuranpassungen, Parkraumanpassungen), ÖPNV bedarfsorientiert planen oder Infrastrukturausbau empirisch belegen.
Verkehrsforscher:innen sind oft auf Wegetagebücher, Haushaltsbefragungen, städtische Verkehrszählungen und öffentlich verfügbare Daten wie ÖPNV-Fahrpläne, amtliche Daten zu Wetter, Straßen oder Baustellen angewiesen. Die Erstellung eines verfügbaren Datensatzes mit Mobilitätsdaten kann in Verbindung mit diesen Daten einen großen Nutzen mit sich bringen.
Wie wird die Datensicherheit eingehalten?
Ihr könnt im Vorhinein selbst entscheiden, inwieweit ihr eure Daten zur Verfügung stellen wollt: ausschließlich die für den angegebenen Zweck notwendigen Daten werden dann schlussendlich auch erhoben. Wir verwahren die Daten sicher und löschen die Rohdaten im Anschluss an die Analyse. Während der Analyse verwenden wir Privatsphäre-erhaltende Technologien, legen zum Beispiel Rauschen auf die Daten um Datenpunkte von Einzelpersonen zu verschleiern.
Wer sind wir nochmal genau?
Helena und Alexandra forschen an der HTW und leiten die Datenanalyse.
Saskia und Florian beschäftigen sich an der TU mit allen Fragen rund um Datensicherheit.
Max und Elias geben an der UdK die rechtlichen Einschätzungen zu den Arbeiten der anderen und forschen zu Wettbewerbseffekten von guter Datenschutzpraxis.
Claudia und Daniel wiederum arbeiten an transparenter, verständlicher Spender:inneninformation.
Markus versucht im Zusammenspiel der Disziplinen den Überblick zu behalten, hat ein Auge auf die Zeitpläne und kommuniziert mit Stakeholdern.
René kümmert sich um die technischen Aspekte der Datenerhebung und deren verkehrswissenschaftliche Auswertung.
Im Blog auf dieser Website könnt Ihr den weiteren Verlauf des Projekts verfolgen. Wir informieren dort über Ergebnisse, Veranstaltungen und Weiteres.
Einführende Literatur zum Thema Mobilität und Daten gibt es unter anderem hier:
- Heinrich-Böll-Stiftung (2019): Mobilitätsatlas. Daten und Fakten für die Verkehrswende. Online: https://www.boell.de/de/2019/11/05/mobilitaetsatlas-2019.
- Weber, Julian (2020): Bewegende Zeiten. Mobilität der Zukunft. Wiesbaden: Springer.
- Herrmann, Andreas; Jungwirth, Johann; Huber, Frank (Hrsg.) (2022): Mobilität Für Alle. Frankfurt a. M.: Campus.
- Pilz, Gerald (2021): Mobilität im 21. Jahrhundert? Klare Antworten aus erster Hand. Stuttgart: UTB.
- Siebenpfeiffer, Wolfgang (Hrsg.) (2021): Mobilität der Zukunft. Intermodale Verkehrskonzepte. Wiesbaden: Springer Vieweg.
- Gehl, Jan (2015): Städte für Menschen. Berlin: Jovis.
- Diehl, Katja: Autokorrektur. Mobilität für eine lebenswerte Welt. Berlin: S. Fischer.
- KIT/BMDV (2021): Deutsches Mobilitätspanel: Jahresbericht 2021. Eine Längsschnittstudie zum Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Online: https://mobilitaetspanel.ifv.kit.edu/downloads/Bericht_MOP_20_21.pdf.
- BMDV (2017): Mobilität in Deutschland: Ergebnisbericht. Online: http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2017_Ergebnisbericht.pdf.